Aktuell kreuzen die Geminiden die Bahn der Erde und es regnet Sternschnuppen. Das Maximum der Geminiden wurde am Montag, 14. Dezember 2015, gegen 19 Uhr MEZ erwartet.   Um das Himmelsspektakel nicht verpassen fuhren wir schon Sonntag 13. auf den 14. Nachmittags in die Alpen. Der Mond ging an diesem Abend schon früh unter. Ein bisschen Glück mit dem Wetter gehörte wie immer dazu, und das Wetter war wesentlich besser als im Wetterbericht. Im Laufe des Abends stieg der Radiant bei zunächst nur langsam abnehmender Aktivität immer höher. Leider habe ich wenig Schnuppen erwischt, die allerdings reichlich vom Himmelszelt purzelten. Wir protokollierten in der Nacht 560 Schnuppen plus 100 in den ersten zwei Stunden. Um Mitternacht waren einige majestätische Schnuppen mit langen Spuren bei hoch stehendem Radiant zu bewundern.

geminiden_radiant.

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Die Geminiden, deren Radiant im Sternbild Zwillinge nahe bei den hellen Sternen Castor und Pollux liegt, nehmen in mehrfacher Hinsicht eine Ausnahmestellung ein. Der Anstieg zum Maximum erfolgt recht langsam über mehrere Tage hinweg, der Abfall dann aber ziemlich rasch. Da der Radiant Mitte Dezember der Sonne am Himmel gegenübersteht, war er während der gesamten Nacht über dem Horizont zu finden. Die Höchststellung wurde kurz nach Mitternacht erreicht. Die Geminiden sind besonders eindrucksvoll, weil Sie viele helle, typischerweise gelb-weiss leuchtende Sternschnuppen hervorbringen. Die hellsten Meteore erschienen erst nach dem Maximum Mitternacht, während davor die schwächeren Objekte dominierten. Auf den Bildern sind mehr Flugzeuge als Geminidenzu sehen. Zum Selbstauslöser des Sky Adventures hatte ich nur ein zu kurzes Kabel und beim Selbstauslöser fehlten Batterien, so mache ich nur Einige Stimmungsbilder. Trotzdem war die Winternacht einzigartig.

 

Als Ursprungskörper der Geminiden gilt der 1983 entdeckte kleine Asteroid 1983 TB, welche später den Namen Phaeton erhielt. Seine Bahn um die Sonne ähnelt stark der eines Kometen, einmal abgesehen von der kurzen Umlaufszeit von lediglich 1.4 Jahren. Es wurde verschiedentlich vermutet, dass Phaeton ein “erloschener” Komet ist, der seine flüchtigen Bestandteile (Gas und Staub) bereits vollständig verloren hat (s. auch nächsten Abschnitt).
Die Meteoroide, welche wir im Dezember als Geminiden sehen, befinden sich auf dem Weg Richtung Sonne. Den von der Sonne wegführenden Teil Ihrer Bahnen passiert die Erde Anfang Oktober. Da die Meteoroide in dieser Zeit aus Richtung der Sonne kommen, sind sie am Nachthimmel nicht sichtbar, können aber tagsüber an Hand ihrer Radarechos registriert werden. Sie werden nach ihrem Radianten als Sextantiden bezeichnet.

So, wie auch andere sogenannte Meteorschauer entstehen die Sternschnuppen, wenn kleine Staub-, Metall- oder Gesteinsteilchen mit hoher Geschwindigkeit auf die Erdatmosphäre treffen und dort verglühen. Sie ionisieren dabei Luftmoleküle. So entstehen die charakteristischen Leuchtstreifen am Himmel. Die Geminiden kommen von einem Asteroiden und im Dezember scheinen die Meteoriten alle aus einem Punkt zu kommen, nämlich dem Sternbild Zwillinge. Deswegen nennt man sie Geminiden. In Wirklichkeit ist es eine optische Täuschung. Die Leuchtstreifen bewegen sich parallel zueinander in Richtung Erde. Der Effekt entsteht auch, wenn man zum Beispiel parallele Bahnschienen anschaut. Sie scheinen ebenfalls auf einen Punkt zuzulaufen.

 

 

Die ganze Nacht vor dem Maximum war trocken und nicht zu frisch. Der Wolkenbericht war falsch, der Himmel war ausserordentlich klar. Nur vereinzelt kleine Wölkchen Unglaubliches Seeing, noch besser als im August bei den Perseiden. Die Fallraten lagen etwa Faktor 2 über der Prognose. Zweimal um Mitternach waren innerhalb weniger Sekunden 4 Meteore zu sehen,so dass sich fast etwas Sturmfeeling einstellte – fast ein Sturm.
Um Mitternacht ging es rund. Als die Sonne am Lagerplatz war, konnte man fast im T-shirt rumlaufen.