Mit dem einnorden hatte ich so meine liebe Mühe. Daher habe ich zusammengetragen, wie man HEQ6 und HEQ5 oder eine vergleichbare Montierung simplel richtig einnordet. Machen wir uns nichts vor, Schreinern tun wir doch eher selten.
1) Stativ mit dem Kompass nach Norden ausrichten (der schwarze Stift muss nach Norden zeigen) danach das Stativ mit der Wasserwaage über Kreuz genau einstellen. Die Nordrichtung noch einmal kontrollieren Die Montierung aufsetzen und Richtung Norden einstellen (mit den zwei Azimutschrauben kann man sie noch ein wenig nach links oder rechts verschieben). Besser wie nichts abernicht mal visuell wirddas schon reichen,.
2) Verbessern mit dem Polsucher. Voraussetzung ist natürlich der Polsucher ist richtig justiert. Nachdem man die Montierung wie oben beschrieben eingenordet hat geht es nun mit dem Polsucher weiter.
- Die Kappe hinten am Polsucherfernrohr abschrauben und durch drehen des Okulars den Polsucher scharf stellen.
- Jetzt sieht man im Polsucher die Kassiopeia, den Großen Wagen, einen Kreis und auf dem Kreis nochmal einen kleinen Kreis. Polaris muss später in diesen kleinen Kreis stehen.
- Nun gib es zwei Möglicheiten:
- Man holt sich die Stellung von Polaris auf dem Kreis durch die Synscan, dabei versteht man den Polsucherkreis als Uhr. Beim Booten zeigt die SynScan Handbedienung nachdem wir unseren Standort und die Uhrzeit usw. angegeben haben, zwei Informationen über Polaris am Display. Wir sehen, (a) die aktuelle “Uhr-Position” von Polaris im Polsucher (“Polaris Position in P. Scope”) und (b) wie viel Zeit vergangen ist seit Polaris zuletzt einen Transit hatte (dh. wie viele Stunden vergangen sind seit Polaris das letzte Mal oberhalb des Himmlischen Nordpols war (“Hour Angle of Polaris”).
- Nehmen wir an, dass die Handsteuerung während des Setups die beiden folgenden Werte zeigt: “P. Uhr” 9: 52 und “HAPolaris” 16 Stunden 15.
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Zur Vorbereitung schauen wir durch den Polsucher und drehen wir die RA Achse bis der kleine Kreis für “Polaris” nach unten schaut (dort wo auf der Uhr 18.00 bzw. 6:00 ist).
- Dann fixieren wir die RA-Achse, und drehen wir nur den RA Teilkreis, bis der Nullpunkt genau am dreieckigen Index liegt. Fixieren wir den RA-Teilkreis.Wir stellen hier ein, als wäre Polaris an seinem höchsten Punkt am Himmel, da unser Polescope den Himmel spiegelverkehrt zeigt, also wenn Polaris am höchsten Punkt ist, sieht man Ihn durch den Polsucher am untersten Punkt. Diese beiden ersten Schritte brauchen wir nur einmal machen, solange wir den RA Teilkreis nicht verstellen.
- Wir nehmen wir den ersten Wert aus dem Hand-Display. In diesem Beispiel sehen wir, dass es 22 Stunden und 15 Minuten sind, seit Polaris seine Kulmination hatte. Wir drehen jetzt einfach die RA Achse bis die Einstellung auf der oberen Zeitskala (für nördliche Halbkugel) 15.15 Uhr beim dreieckigen Index zeigt. Ein Blick durch den Polsucher zeigt “Polaris” im kleinen Kreis.
- Daraus folgt es geht mir Synscan noch simpler. Schauen wir durch Polsucher und denken uns den Kreis als Uhr. Der kleine “Polaris” Kreis muss nun in Position 09.52 gebracht werden – ebenfalls genau der richtige Ort für die Ausrichtung.
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- Oder man dreht die Rektaszensionsachse (Klemmen lösen) bis der Anblick der Lage von Kassiopeia und dem Großen Wagen im Polsucherfernrohr mit der Wirklichkeit übereinstimmt.
- Wenn die Kassiopeia und der Große Wagen noch nicht zu sehen sind kann man sich mit dem Himmelsjahr behelfen. Am Anfang jedes Monats ist ein kleines Bild mit der Stellung von Kassiopeia und des Großen Wagens abgebildet nach dem man sich richten kann.
- Per Anleitung kan man auch Kassiopeia und den Großen Wagen mit Hilfe der Datumsringe einzustellen. Dabei wird genutzt, das Polaris seinen Meridiandurchgang (Kulmination) überall auf der Erde am 10. Oktober um 1:00 Ortszeit hat. Dies ist aufwendig und nicht genauer.
3) Sobald Polaris sichtbar wird sollte er im Gesichtsfeld des Polsuchers sein. Nun mit den Polhöhenschrauben und den zwei Azimutschrauben Polaris genau in den im kleinen Kreis am Kreis um das Fadenkreuz zentrieren. Alles gut festziehen (nicht übertreiben) und die Stellung von Polaris noch einmal überprüfen. Jetzt nur noch das übliche Alignment (2 oder 3 Sterne) und fertig.
So eingestellt bleiben Objekte über mehrere Stunden mittig im Gesichtsfeld. Kurzzeit Fotografie sollte auch schon möglich sein. Ich benutze natürlich die simple Skyscan Uhrzeit Methode, aber um sicher zu gehen (und für meine Astro 5 in Übung zu bleiben., schiele ich auch an der Monti vorbeischielen um Kochab anzupeilen, und vergleicht alles mit der Lage von Cassiopeia oder großer Wagen.
Anhang: Kochab-Methode zum schnellen und genauen Einnorden mit Polarscope (aus einem Forumsbeitrag)
Die Kochab-Methode ist einfach, schnell und präzis. Die macht sich zunutze dass der Nordpol, Polaris und der Stern Beta Ursae Minoris (Kochab, der Rote im “Kasten” des kleinen Wagens) auf einer Linie liegen. Polaris liegt von Kochab aus kommend, hinter dem Nordpol, aber da der Polsucher ein umkehrendes Fernrohr ist muss man wie folgt vorgehen:
- Stundenachse der Montierung ungefähr auf Polaris richten. Das kann man noch mit der ganzen Monti machen. Die Feineinstellungen macht man dann mit den Azimut und Polhöhenschrauben am Montierungskopf.
- .Polaris in das Polarscope bekommen. Dort ist in der Mitte ein kleines Kreuzerl, das den Norpol bezeichnen soll. Rundherum ist ein Kreis, da soll Polaris zu liegen kommen. Bei der Kochab-Methode kann man den noch kleineren Kreis auf diesem Kreis ignorieren
- Man sucht nun Kochab mit freiem Auge, und zieht in Gedanken die Linie zu Polaris.
- Nun guckt man wieder durch das Polarscope, und stellt Polaris auf dem Kreis an jene Stelle, die genau zwischen dem zentralen Kreuzerl und Kochab (wie man ihn mit freiem Auge sieht) liegt. Fertig. Schrauben vorsichtig klemmen, dass Polaris am Platz bleibt. Mit einigem Geschick schaffe ich es, mit dem linken Auge Kochab zu sehen, während das rechte Auge durch das Polarscope schaut, so kann man besonders schnell einstellen (aber nicht schiegeln!). Oder man dreht die Stundenachse so, dass ein Arm des Kreuzerls als Peilhilfe auf Kochab zeigt – dann ist es einfach, Polaris auf dem Kreis genau an die Stelle zu bringen, wo der Arm hindeutet. Mit ein wenig Übung gelingt so die Einnordung binnen einer Minute oder noch weniger. Die Genauigkeit ist sehr gut. Wer ganz sicher gehen will, schaut sich auf einer guten Karte an, wo der Stern Lambda Cephei liegt, der ist auch noch im Polarscope, und soll in einem bestimmten Winkel zum Pol und zum Polarstern zu liegen kommen, etwas ausserhalb des Kreises.
Es ist nicht nötig, irgendwas mit Wasserwaage horizontal einzurichten. Nur die Stundenachse muss auf den Pol zeigen. Damit kann das Fernrohr präzis nachgeführt, und Goto am genauesten veranstaltet werden. Wenn mans schrecklich genau nimmt, kann beim Goto auch das Fernrohr auf den Nordpol eingestellt werden (bei 90° Deklination soll es parallel zur Stundenachse sein). Dazu verwendet man die kleinen Schrauben, die auf der
Prismenschiene immer dabei sind.
Die Goto – Steuerung SynScan von Skywatcher, vergleichbar mit den Steuerungen von Meade und Celestron, ist sehr gut verarbeitet, leicht zu bedienen und hat mittlerweile 42900 Objekte gespeichert.
Die Steuerung kann über Internet immer auf dem neuesten Stand gebracht werden. Die Aktuelle Version 3.35 ist für die Skywatcher EQ6 und die Skywatcher AZ EQ6 programmiert worden. Zum Updaten wird der SynScan Firmware Loader benötigt, Aktuell in der Version 3.2, der bei Skywatcher zu bekommen ist. Bei dem Update Tool ist eine gute englische Anleitung dabei. Zunächst muss man sich das neueste Update von der Skywatcher Download Seite herunterladen, mit einem Zip Programm öffnen und die Datei Speichern. Es ist auch immer eine txt Datei (in englisch) dabei in der die neuesten Veränderungen kurz beschrieben sind. Nun zur Tastatur:
bbDie Tastenbelegung der Steuerung ist wie folgt:
ESC = Zurück / Abbruch
Setup = Setup
Enter = Bestätigen
Tour = Guided Tour
Rate = Geschwindigkeit (0-9)
0=1x, 1=2x, 2=8x, 3=16x, 4=32x, 5=64x,
6=400x, 7=500x, 8=600x, 9=800x;
Utility = Utility Function
M = Messier Catalog
NGC = NGC Catalog
IC = IC Catalog
Planet = Solar System
Objekt = Objekt Catalog
User = User Catalog
Mit der Enter Taste kommt man in den Ausgewählten Menüpunkt oder es wird die Aktuelle Auswahl bestätigt und mit ESC wird Abgebrochen und man kommt wieder eine Ebene höher.
Die Version 3.35 hat folgenden Software Aufbau.
Nach dem Anschluss der Stromversorgung (11 – 15Volt) startet die Steuerung mit der Initialisierung.
Jeder Punkt muss mit Enter bestätigt werden um zum nächsten Punkt zu gelangen.
Wenn die Montierung angeschlossen ist meldet die Steuerung zuerst die Software Version:
SynScan EQ Ver.03.35
Ist keine Montierung angeschlossen kommt die Meldung:
No link to M.C. Stand-alone mode.
Als nächstes kommt die Warnmeldung:
WARNING…
Never use your telescope to look directly at the sun. Permanent eye damage will result. Use a proper solar filter firmly mounted on the front of the telescope for viewing the sun. When observing the Sun, place a dust cap over your finderscope or remove it to protect you from accidental exposure. Never use an eyepiece-type solar filter and never use your telescope to project sunlight onto another surface, the internal heat build-up will damage the telescope optical elements.
Die nächsten Menüpunkte sind:
Enter Location
Hier werden die Koordinaten des Beobachtungsstandorts im Format Grad und Minuten (zB. 011°35′ E / 48°09′ N) eingegeben.
Set Time Zone
Hier muss man den Zeitunterschied des Beobachtungsstandortes im Vergleich zu Greenwich (zB. +01:00) angeben.
Date: mm/dd/yyyy
Hier wird das aktuelle Datum im Format mm/dd/yyyy (zB: 25.8.2014) eingegeben.
Enter time:
Hier nun die Aktuelle Zeit (zB. 21:45:00) eingeben.
Nach Druck auf Enter wird die Zeit im 12 Stunden Format (zB. 07:45:00 PM) angezeigt.
DAYLIGHT SAVING
Mit YES oder NO angeben ob Aktuell Sommerzeit herrscht.
POLAR POSITION IN P. SCOPE: 9:52
HOUR ANGEL OF POLARIS: 16:45
Als nächstes wird die Position von Polaris (zB. HA =16:45 / P. SCOPE = 09:52 angegeben
Begin aligment?
Mit YES geht es direkt zum 1, 2 oder 3 Star Align.
Mit NO geht es über – Choose Menu: – zur Menüauswahl.
Anhang: Nützliche Links.