Der Tod und das Mädchen. Zürich. (0)
Thursday, November 4, 2010, 19:08 ( 4 views ) – – Posted by Administrator
Der Tod und das Mädchen ist ein Sujet der Malerei, “Der Tod und das Mädchen oder Der Tod und die Wollust” von Grien aus dem Jahre 1517, ausgestellt in Basel und der Musik, das Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810 “Der Tod und das Mädchen” von Franz Schubert (1797–1828). Seinen Namen verdankt das 1824 entstandene Quartett dem Thema des zweiten Satzes, welches dem 1817 komponierten Lied Der Tod und das Mädchen entstammt. Das Lied wurde zu einem Gedicht von Matthias Claudius (1740–1815) komponiert. Die filmische Entsprechung Death and the Maiden / La muerte y la doncella, 1991), das 1994 wurde von Roman Polanski verfilmt. Bekam durch Zufall eine Karte für ein drittel des Preises. Geh, wilder Knochenmann“, klagt die junge Frau im Gedicht „Der Tod und das Mädchen“ (1775) von Matthias Claudius, das Schubert zu Lied und Quartett inspirierte. Der Tod antwortet: „Gib deine Hand, du schön und zart Gebild!/ Bin Freund und komme nicht zu strafen./ Sei guten Muts! Ich bin nicht wild,/ Sollst sanft in meinen Armen schlafen!“
In Spoerlis Choreografie ist das die reine Lüge. Der schwarz gekleidete Tod sieht zwar verführerisch aus. Und Vahe Martirosyan wirkt hinreißend, wenn er sich geheimnisvoll im Hintergrund bewegt oder kraftvoll über die Bühne hechtet. Wenn er das Mädchen (fein und natürlich: Nora Dürig) umarmt, zum Tanz einlädt, in die Luft hebt, gibt er sich zunächst zärtlich-sanft. Wie ein Liebhaber. Doch dann wird sein Zugriff hart und härter. Der „wilde Knochenmann“ greift das Mädchen an die Gurgel, schleppt es in den Wald. Als die junge Frau schließlich reglos am Boden liegt, nimmt der Tod bereits sein nächstes Opfer ins Visier.
Die Spannung in diesem Totentanz, von Zürcher Ballett ebenso inspiriert getanzt wie von Spoerli choreografiert, prägt auch das Streichquartett. Bartlomiej Niziol, Anahit Kurtikyan, Karen Opgenorth und Claudius Herrmann – alle stimmführend beim Opernorchester Zürich – spielen hochexpressiv. Eine weitere Spannung bringt das Bühnenbild von Florian Etti, Spoerlis bevorzugtem Ausstatter. Es zeigt auf der Rückwand eine schöne grüne Hügellandschaft. Doch davor liegt ein Moor, aus dem sich unheimliche Dünste drehen. Der Himmel verfinstert sich immer wieder. Beeindruckende Aufführung