21. Dezember 2009 Am Beginn der Krise erklärt Schäuble: „Wir Deutschen können nicht für Griechenlands Probleme zahlen.“
16. März 2010 „Griechenland hat nicht um Hilfe nachgefragt, deswegen gibt es dazu keine Entscheidung, und es ist auch keine Entscheidung getroffen worden.“
Vier Wochen später, am 11. April, beschließen die Euro-Finanzminister das erste Griechenland-Hilfspaket über 30 Mrd. Euro.
16. April 2010 Schäuble: „Noch immer glauben wir, dass die Griechen auf dem richtigen Weg sind und dass sie am Ende vielleicht gar nicht die Hilfe in Anspruch nehmen müssen.“
22. April 2010Schäuble zählt noch immer auf die Griechen: „Das Land hat keine Probleme gehabt, sich in dieser Woche an den Märkten zu finanzieren. Die Einigung auf die Hilfen im Notfall ist eine reine Vorbeugemaßnahme gewesen.“
Am 23. April bittet Griechenland offiziell um Hilfe – bis Anfang Mai wird ein Hilfspaket von 110 Mrd. Euro geschnürt.
27. April 2010 Eine Insolvenz der Griechen schließt Schäuble aus: „Es geht nicht um Umschuldung, das ist kein Thema, und davon redet auch niemand, der in der Regierung ein Amt hat.“
Mai 2010Für Schäuble sind die 110 Mrd. Euro des ersten Hilfspakets „Obergrenze“. Eine einmalige Nothilfe.
11. April 2011 Der Minister relativiert: „Ob das ausreicht, (….) wird man sorgfältig beobachten.“
31. Januar 2011EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso schlägt vor, den ersten Euro-Rettungsschirm zu erweitern. Schäubles Reaktion: Das sei das „falsche Signal“.
21. März 2011Die EU-Finanzminister beschließen einen Rettungsfonds mit sagenhaften 750 Mrd. Euro (ESM) – mit der Stimme Schäubles.
6. Juni 2011 Griechenland erhält ein weiteres Hilfspaket mit über 100 Mrd. Euro. Schäuble erklärt: Sonst „stehen wir vor dem realen Risiko der ersten ungeordneten Staatsinsolvenz innerhalb der Euro-Zone“.
16.09.2011 Das deutsche Haftungsrisiko für den erweiterten Euro-Hilfsfonds EFSF wird mit 400 Milliarden Euro rund doppelt so hoch sein wie offiziell verbreitet. Das Bundesfinanzministerium sprach am Freitag in Berlin von „sehr hypothetischen Grundannahmen“ und einem „unrealistischen Extremszenario
26. September 2011 Es gehe jetzt darum, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, den EFSF effektiv einzusetzen, “aber wir haben nicht die Absicht, ihn aufzustocken”, sagte Schäuble im Interview bei n-tv.
29. September 2011 ESFS-Abstimmung im Deutschen Bundestag 523 Abgeordnete “Ja”, 85 “Nein”, 3 “Enthaltung”. Wir regeln die Märkte so, dass klar ist: die Politik setzt die Grenzen”, sagt der Finanzminister. Schäuble wendet sich gegen den Vorwurf, die Politik lasse sich von den Finanzmärkten vor sich her treiben. Schäuble erteilte Gerüchten eine Absage, der Rettungsschirm EFSF würde nach dem Bundestagsbeschluss heimlich über Finanzhebel aufgestockt. „Er wird nicht erhöht. Das steht nicht zur Debatte“, sagte Schäuble, räumte auf Nachfrage des Abgeordneten Dr. Gerhard Schick (Bündnis 90/Die Grünen) jedoch ein: Die Richtlinien für die EFSF seien „noch nicht abschließend behandelt“.
03.10.2011, Schäuble verweigert Debatte über EFSF-Hebel.Ab der die EU spielt alle Hebelmöglicheiten schon längst durch. Die faszinierendste Möglichkeit, die Schlagkraft des Rettungsfonds EFSF zu stärken, wäre eine Banklizenz. Derzeit am einfachsten durchsetzbar, Collateralized Debt Obligations (CDO) die die Bankenkrise 2008 auslösten. Oder der ESM kommt früher – geordnete Insolvenz, zwangseinzug durch Kunstrukte die in Luxemburg über jedem nationalem oder EU Recht stehen.
5. Oktober 2011 Auf die Frage, ob auch über eine Insolvenz der Hellenen gesprochen worden ist, sagte der deutsche Minister: “Wir haben eine lange, offene und intensive Diskussion geführt.”
5. Oktober 2011 Die EU wappnet sich jedenfalls vorsorglich für weitere Bankenpleiten.”Wir könnten im Notfall auch die Gesetze von 2008 wieder in Kraft setzen”, sagt Schäuble Damals hatte dir Bundesrepublik den Ende 2010 ausgelaufenen Rettungsfonds Soffin gegründet.