Ja, es gibt ein Komplott gegen die Kirche. Die katholische Kirche muss diskreditiert werden, weil Sie stört, Sie sagt unbequeme Wahrheiten, die der moderne Mensch nicht hören will. Tarcisio Bertone soll als Sekretär der Glaubenskongregation in dem Missbrauchsskandal um den US-Priester Lawrence Murphy 1998 die Aufklärung des Falls gebremst haben. „Zeit online“ veröffentlichte mehrere Vatikan-Dokumente, darunter ein geheimes Protokoll, mit einem reißerischen verfälschenden Aufmacher. „Anders als bisher angenommen, hat nicht der heutige Papst, sondern Bertone den Fall offenbar vertuscht“, sagte Patrick Schwarz, Stellvertretender Ressortleiter Politik der „Zeit“. Die Dokumente, die ZEIT ONLINE an Ostern als Faksimile zugänglich gemacht hat, zeigen, dass das Hilfeersuchen des ermittelnden US-Erzbischofs im Fall Murphy zwar in der Tat – wie von der New York Times behauptet – an den damaligen deutschen Kurienkardinal Joseph Ratzinger gerichtet war. Allerdings wurde der Fall im weiteren vom damaligen Sekretär der Kongregation, Ratzingers Stellvertreter Tarcisio Bertone gehandhabt. Bertone, der inzwischen zum Kardinal ernannt wurde, bekleidet heute unter Papst Benedikt XVI. das wichtigste administrative Amt im Vatikan, die Leitung des sogenannten Kardinalstaatssekretariats, das in seiner Funktion der Rolle eines Ministerpräsidenten des Kirchenstaates entspricht.Das Sitzungsprotokoll soll Teil eines Briefwechsels zwischen dem Vatikan und dem damals für die Ermittlungen zuständigen Erzbischof von Milwaukee, Rembert Weakland, im Fall Murphy. Der Briefwechsel wurde der Hamburger Wochenzeitung von Anwälten früherer Opfer Murphys zur Verfügung gestellt. Die Fälle sind verjährt. Es geht hier nicht um Bertone oder Levada,die kaum jemand kennt, sondern um das gezielte Verunglimpfung des Papstes mit widerwärtiger Methodik der rhetorischen Manipulation. Die NYT versucht ja seit langem ein gravierendes persönliches Versagen des Papstes in einem außerordentlich schweren Missbrauchsfall zu belegen. Mit den bisher vorgelegten Dokumenten ist das nicht möglich, es gibt keine einzige belegte Anweisung oder Äusserung Ratzingers zu dem Fall.
Die US-Strafjustiz sah die Vorwürfe als verjährt an und hatte kein Interesse an dem Fall. Rom selbst war gerade mal zwei Jahre mit dem Fall befasst, 24 Jahre lang schlummerte die Akte anscheinend in den Archiven. Rom brauchte dann ein Jahr, um überhaupt feststellen, ob man zuständig sei und bat Milwaukee um Eröffnung des kirchenrechtlichen Strafverfahrens.
Nach einem weiteren dreiviertel Jahr bat der Angeklagte, dass Verfahren, welches seine Laisierung zufolge haben musste, mit Rücksicht auf den schlechten Gesundheitszustand und das hohe Alter nicht durchzuführen. Ungefähr vier Monate vor dem Tod des Angeklagten ersucht Rom (Bertone) quasi dieser Bitte des Angeklagten nachzugeben.Zwei Tage vor dem Tod des Angeklagten schreibt der zuständige Bischof, dass er nunmehr eine Einstellung des kirchenrechtlichen Strafverfahrens angeordnet und ein Verfahren zur Begutachtung, Suspendierung von den priesterlichen Pflichten (Eucharistiefeier) und Führungsaufsicht angeordnet haben…