Am Wochenende war ich zu Gast in der Erzabtei St. Ottilien inmitten der grünen Voralpenlandschaft zwischen dem Ammersee und dem Pfaffenwinkel den richtigen psychischen und spirituellen Rahmen für einen gelungenen Aufenthalt. Ein Vorfrühlingswochende wie es schöner nicht sein konnte. Ein schneller Entschlusse, googlen, eine Email. Bruder Otto rief mich zurück. Die Stille des Ortes, die Geborgenheit des Klosters, das regelmäßige Chorgebet der Mönche schenkten mir Ruhe und Kraft, öffneten mir Sinne für das Lukasevangelium.
Gewohnt hab ich im Ottilienheim, in einem einfachen Zimmer mit Toiletten und Duschen auf dem Flur gegenüber dem Exerzitienhaus. Thema war das Lukasevangelium das wir und gegenseitig Samstag in einem Zug vorlasen. Wie ein Film. Morgens Körperübungen – zeitweise Schweigen – Wandern um das Kloster. 6.15 Hl. Messe – Konventamt 12.00 Mittagshore 18.00 Vesper + Vigil 20.00 Komplet
Am Sonntag 6.30 Laudes danach wieder Wandern um das Kloster 9.15 Hl. Messe – Choralamt 12.00 Mittagshore dann fuhr ich nach Hause.

Viel Zeit für gute Gespräche. Mich hat diese Stelle im Lukasevangelium beeindruckt:
Es bat ihn aber der Pharisäer einer, daß er mit ihm äße. Und er ging hinein in des Pharisäers Haus und setzte sich zu Tisch.Da er aber in der Rede war, bat ihn ein Pharisäer, daß er mit ihm das Mittagsmahl äße. Und er ging hinein und setzte sich zu Tische. Und siehe, ein Weib war in der Stadt, die war eine Sünderin. Da die vernahm, daß er zu Tische saß in des Pharisäers Hause, brachte sie ein Glas mit Salbe
Und da er zu Bethanien war in Simons, des Aussätzigen, Hause und saß zu Tische, da kam ein Weib, die hatte ein Glas mit ungefälschtem und köstlichem Nardenwasser, und sie zerbrach das Glas und goß es auf sein Haupt und trat hinten zu seinen Füßen und weinte und fing an, seine Füße zu netzen mit Tränen und mit den Haaren ihres Hauptes zu trocknen, und küßte seine Füße und salbte sie mit Salbe. Da aber das der Pharisäer sah, der ihn geladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüßte er, wer und welch ein Weib das ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber sprach: Meister, sage an. Es hatte ein Gläubiger zwei Schuldner. Einer war schuldig fünfhundert Groschen, der andere fünfzig. Da sie aber nicht hatten, zu bezahlen, schenkte er’s beiden. Sage an, welcher unter denen wird ihn am meisten lieben? Simon antwortete und sprach: Ich achte, dem er am meisten geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht gerichtet. Und er wandte sich zu dem Weibe und sprach zu Simon: Siehest du dies Weib? Ich bin gekommen in dein Haus; du hast mir nicht Wasser gegeben zu meinen Füßen; diese aber hat meine Füße mit Tränen genetzt und mit den Haaren ihres Hauptes getrocknet…
Ihr sind viele Sünden vergeben, denn sie hat viel geliebt; welchem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.

Ich werde wiederkommen