Seit November 2015 wurde der Komet C/2013 US10 (Catalina) wieder diskutiert. In den nächsten zwei Monate entfernt sich der Komet sich zwar weiter von der Sonne, kommt aber der Erde näher, bis er am 17. Januar in 0,73 Astronomischen Einheiten vorbei zieht. Die Helligkeit blieb bis in den Januar hinein praktisch konstant und grenzwertig für das bloße Auge. Ich konnte Catalina wegen schlechter Transparen nicht mal im 10×50 ausmachen.
Für Astrofotografen war Catalina ähnlich attraktiv (oder entäuschend) wie ein Jahr zuvor C/2014 Q2 (Lovejoy).
- Anfangs Dezember standCatalina vor Beginn der astronomischen Dämmerung im deutschen Sprachraum rund 7° hoch, allerdings störte dann der helle Mond.
- Vom 10. bis 23. Dezember allerdings war der Morgen mondfrei, und Catalina erreicht vor Dämmerungsbeginn schon 20° bis schließlich 35° Höhe.
- Das Intervall 5. bis 21. Januar 2016 war dann die beste Sicht, mit dem Kometen vielleicht am hellsten. Catalina kann nun mondlos vor Beginn der Morgendämmerung in extremer Höhe bis praktisch zum Zenit gesehen werden, und bereits am späteren Abend steht er schon 10 bis 30 Grad hoch und steigt dann immer höher.
- Die »bequemste« Sicht war um den 15. Januar, mit Catalina mondfrei um Mitternacht schon 30° hoch und jede weitere Stunde etwa 8° höher. Da gab es ausnahmsweise keine Wolken.
Atik Infinity CCD
Zum Üben benutzte ich eine Atik Infinity CCD und eine TMB 80/600 mm f/7.5. Das Lifestacken ist natürlich eher für Sterne geeignet. Zu Beobachtung stehe ich derzeit jeden Morgen auf und schaue nach Wolken und warte bis der Komet auf einer vernüftigen Höhe ist.
Der Hauptanteil des leuchtenden Kometenschweifs besteht aus reflektiertem und gestreuten Sonnenlicht welches von der Staubfahne des Kometen reflektiert wird – auch Staubschweif genannt. Zusätzlich bildet sich oft auch ein Gas-Schweif, je nach der Masse an Gas welche der jeweilige Komet emittiert. Dieses Gas wird durch die Energie des Sonnenwindes ionisiert (zum Leuchten angeregt). Dieser Ionenschweif leuchtet bevorzugt in den Linien OIII (501nm) und Cyan (511 und 514nm).
Für mich wichtig ist den hohen Anteil der Lichtverschmutzung abzublocken /bzw. zu reduzieren und das restliche Licht möglichst ungeblockt durchzulassen. Somit verwende ich den klassische Breitband Deep Sky Filter (Baader UHC-S) im IR Cut Funktion.
Die meisten Kometen weisen auch den blau-leuchtenden ionisierten Gasschweif auf; daher werden die oft zur Neutralisierung des blauen Lichts empfohlenen Breitband-Rotfilter natürlich einen negativen Effekt haben.
DSLR
Hier ein gutes Beispiel von Catalina von einem Kollegen: 71x1Min. Belichtungszeit mit 4″ Apo, DSLR 1D(a)mkIV mit ISO200bis 3200.
Man schon recht schön die beiden Schweife. Rechts ist der Gasschweif, den der Sonnenwind erzeugt und nach unten sieht man den Staubschweif, den der Komet auf seiner Bahn hinterlässt.
1 Min. Belichtungszeit bei 640mm Brennweite war nicht schlecht gewählt, da sich der Komet in 70 Min. um ca. 80 Pixel bewegt hatte. Somit gab es pro Bild noch keine Bewegung. Sein Ausschnitt war glücklich gewählt, da der Ionenschweif auf dem Display der Kamera gar nicht zu sehen war.
Seine Bearbeitung war aufwendig wenn man unbedingt punktförmige Sterne haben wollte. Strichspuren sind aber auch nicht schlecht, da man daran die Bewegung das Kometen erkennen kann. Bei 1 Min. wäre ISO 800 sicher besser gewesen. ISO 200, nur bei einer Standard-Belichtungszeit von 10Min (!).
Kometen sind sehr schnelle Objekte. Wenn man ein Serie von Kometenbilder stackt, können zwei Dinge passieren:
- Wenn die Ausrichtung zwischen den Bildern sich an den Sternen orientiert, wird der Komet neben den punktförmigen Sternen sehr unscharf abgebildet.
- Wenn die Ausrichtung zwischen den Bildern sich am Kometen orientiert, wird der Komet scharf abgebildet, inmitten von Sternen die als Strichspuren erscheinen.
Pixinsight
In PI gibt es ein Komet Stacking Modul. Hier kämpfe ich mit Bildern von einem Kollegen: 81 Bilder einer Canon EOS 400D DIGITAL, ISO speed: 1600 Shutter: 46.0 sec. Start: Jan 14, 4am 2016. Genau diselbe Nacht wie mein Unfinty Versuch.
Belichtungszeit im Harrys astroshed Comet Pixinsight Workflow sehr gut erklärt oder hier in pi resources,
- using “comet alignment” tool in PI – marking comet position in 1st and last of your pictures, go for process, setting of “Sigma high=1” in pixel rejection of liniear fit clipping (better) – integration-comet.xisf
- normal, standard stacking – you get a picture with stars – integration-stars.xisf or using “comet alignment” tool in PI with substract option integration-stars-minus-comet.xisf
- create starmask stamping out comet core
- combining both pictures with pixel math with star mask (use pixelmath after liniearfit)
- problem with starmask geometry can be solved with three cropping actions tying the same paramter
- go on with processing as you are used too…