Ein grosser Unterschied zwischen Ost und West in Deutschland. Einige erfolgreiche Versuche nennt Hubertus Schönemann, der Leiter einer von der Deutschen Bischofskonferenz in Erfurt angesiedelten Arbeitsstelle die “Feier zur Lebenswende” für ungetaufte Jugendliche, die eine Alternative zur Jugendweihe ist, das “Nächtliche Weihnachtslob” am Heiligabend oder ein Gottesdienst für Verliebte am Valentinstag.

Das soll christlich sein?

Es ist gut ersichtlich, das der Atheismus in dem Teil Deutschlands so stark ist, von dem auch die Reformation ausging.  Das scheint nach  keineswegs eine Laune der Geschichte zu sein. Schon als es in die Geschichte eintrat, bestand es aus einem römisch beherrschten Teil und einem barbarisch gebliebenen Teil. Tatsächlich laufen unsere heutigen religiösen Grenzen teilweise an den alten römischen Militärgrenzen entlang. Eine der grössten Leistungen der römischen Kultur war das römische Recht – Vorläufer von Trennung von Kirche und Staat. Das steht heute vielfach zur Disposition.

Auch die Genze der Opponenten im30-Jährigen Krieg 1618-48 lässt sich heranziehen, als  2/3  der Deutschen im Kampf  zwischen dem Heiligen Römischen Reich und den Protestanten (den  fremden Mächten) zu Tode kamen.   Sicher auch die vornehme Zurückhaltung 1683 nicht mit den Bayern, Sachsen(!), Polen-Litauen, Südwestdeutschen Fürstentümer und den Kaiserlichen die Stadt Wien vor dem Untergang zu bewahren. Interessant auch die Wahlergebnisse der NSDAP bei den Reichstagswahlen 1930 bis 1933 :

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:NSDAP_Wahl_1933.png&filetimestamp=20080131211749

Noch im Juli 1932 stammten nur 17 Prozent der NSDAP-Wähler aus überwiegend katholischen Regionen, 83 Prozent waren Nichtkatholiken. Die Wahlkreise, in denen die NSDAP ihre besten Ergebnisse erzielen konnte, lagen im überwiegend protestantischen Mittelfranken: Rothenburg ob der Tauber (76 Prozent) und Uffenheim (73 Prozent).  Ohne den Protestanten nahetreten zu wollen, eine gewisse höhere Flexibilität gegenüber weltlichem Dingen und  Zeitgeist ist schon sichtbar.

Mit dem Beharrungsvermögen der katholischen Organisation, vom katholischen Landpfarrer bis zum Papst (ich denke hier z.B. an Karol Józef Wojtyła aber auch Joseph Aloisius Ratzinger) und der bodenständigen Gläubigen  fühle ich mich wohler. Ich nehme  deutsche Verbandskatholiken und Teile der deutschen Hierarchie aus, die sich gut im Konkordat eingerichtet haben, und denen die von Papst Benedikt empfohlene Entweltlichung gut anstünde.

Bedauernswert ist die Einflusslosigkeit der Katholiken heute  in  Deutschland’s Politik nach der Wiedervereinigung.