Die in den vier Evangelien dargelegte Botschaft wird von folgenden Schwerpunkten geprägt:
- die Prophezeiungen über das Kommen des Herrn
- das Leben und der Dienst des Herrn
- der Tod und die Auferstehung des Herrn
- das Erscheinen des Herrn nach der Auferstehung
- und Seine Himmelfahrt
Die Evangelisten Matthäus, Markus und Lukas beschrieben das Leben Jesu von derselben Perspektive. Daher nennt man ihre Evangelien die synoptischen Evangelien. Das Johannes-Evangelium hingegen enthält sehr wenig von den Einzelheiten der Synoptiker; man hat ausgerechnet, dass das Johannes-Evangelium zu 90 % völlig neue Information enthält und nur 10 % gleiche Themen wie die Synoptiker.
Aufgrund der Darstellung des Lebens Jesu Christi wurde es ein “spirituelles Evangelium” genannt; es behandelt die “geistliche Sicht”.
MARKUS | MATTHÄUS | LUKAS | JOHANNES | |
DARSTELLUNG | “gehorsamer Knecht” | “versprochener König” | “volkommener Mensch” | “göttlicher Sohn” |
SCHLÜSSELWORT | “alsbald” | “erfüllt” | “Sohn des Menschen” | “glauben” |
LESERSCHAFT | Römer | Juden | Griechen | Gemeinde |
ART DESSCHREIBERS | “Prediger” | “Lehrer” | “Schriftsteller” | “Theologe” |
BETONUNG | Wunder | Predigten | Gleichnisse | Lehre |
MERKMALE | Kraft | “eingetretene Prophezeiung” | Gnade | Herrlichkeit |
GEGEND | G a l i l ä a | Judäa | ||
BETONUNG | der Menschlichkeit Jesu | der Göttlichkeit |
Das erste Evangelium (Markus) wurde erst 20-30 Jahre nach dem Tod Jesu geschrieben. Die anderen Synoptiker wurden etwas später geschrieben. Das Johannes-Evangelium wurde wahrscheinlich erst am Ende des ersten Jahrhunderts verfasst.
Die Hauptteile dieser Botschaft waren:
- die Prophezeiungen über das Kommen Jesu
- Sein Leben und Sein Dienst
- Sein Tod und Seine Auferstehung
- Sein Erscheinen nach der Auferstehung und Seine Himmelfahrt
Die Geschichte betont die Rolle der Urgemeinde, wie diese aufgrund ihrer Erinnerungen an das Leben und den Dienst Jesu, die Geschichte des Herrn “formte” – jeweils passend für die Not und Bedürfnisse ihrer eigenen Lage. (z.B.schrieb Markus aus der Perspektive der römischen Christen ein Evangelium ; Lukas schrieb aus der Perspektive der griechischen Christen,Matthäus aus Sich der Juden und Johannes wohl eher gegen Gnostiker oder integrativ mit den Neo-Platonikern).
Die gesprochene Botschaft ging der geschriebenen Botschaft
voraus. Es wird vermutet, dass es in der frühen Urgemeinde grundsätzlich zwei Berichte über das Leben Jesu gab, die die Grundlage für die späteren Evangelien bildeten. Diese zwei Berichte waren:
- das Evangelium Markus – eine Niederschrift der Predigten
des Apostels Petrus - “Q” (die Quelle) – eine Zusammenfassung der Worte (Lehren) Jesu
Matthäus und Lukas verwendeten daher Markus (fast die gesamte Information von Markus befindet sich auch in den anderen Synoptikern) und “Q”, als sie ihre Evangelien zusammenstellten. (Zusätzlich nahmen Matthäus und Lukas noch andere Informationen in ihre Evangelien hinein, die
sonst nirgends vorkommen.
Die Evangelien haben das Leben und den Dienst Jesu Christi zum Inhalt. Jesus wurde während der Regierungszeit des Kaisers Augustus geborenals Herodes der von Rom eingesetzte König über Palästina war (Matth.2,1). Seine Geburt fiel wahrscheinlich in das Jahr 5 v.Chr. (später konnte es
nicht gewesen sein, da Herodes 4 v.Chr. starb) . Mit zwölf Jahren ging Jesus nach Jerusalem (Lk 2,4). Es wird erst wieder von Ihm berichtet, als Er “ungefähr dreißig Jahre alt war” Lk 3,23 und mit
Seinem öffentlichen Dienst begann. Dies war “im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius” Lk 3,1 – (entweder 26/27 n.Chr. oder 28/29 n.Chr.). Dieser öffentliche Dienst war etwas mehr als drei Jahre später vollendet.
In den Evangelien wird nicht über alle Einzelheiten des Lebens Jesu berichtet Joh 21,25. Es wird aber auch keine für das göttliche Porträt Jesu Christi wichtige Information weggelassen. Wenn man die Aussagen der vier Evangelien zusammenlegt, entsteht ein harmonisches Bild von Jesus.
Sein irdisches Leben kann man in drei Abschnitte unterteilen:
- die Zeit der Vorbereitung
etwa 30 Jahre; darüber gibt es nur wenig Information - der öffentliche Dienst
etwa 3 ½ Jahre; die Höhepunkte werden im Einzelnen berichtet - das Opfer
der Gipfel des Lebens Jesu während einer Periode von etwa 2 Wochen
Im irdische Leben Jesu Christi) sieht man, dass es im Leben des Herrn zwei Phasen gegeben hat:
d i e n e n
s t e r b e n
Der Höhepunkt des Dienens fand fast ein ganzes Jahr vor der Kreuzigung statt; Sein Tod war das wichtigste Ereignis.
Sein öffentlicher Dienst dauerte etwa 3 ½ Jahre (die Passahfeste im Johannes-Evangelium, sowie “das Fest der Juden” Joh 5,1, liefern die chronologische Reihenfolge).
Jedes der drei Jahre hatte seinen eigenen Charakter:
- Jahr – unbekannt
- Jahr – beliebt
- Jahr – abgelehnt
Die Bezirke Palästinas
- Galiläa
Der See von Tiberias oder See Genezareth war das Zentrum des Lebens im Norden. Jesus wuchs in den Städten Nazareth (Karawanen-Zentrum) und Kapernaum auf. - Samarien
Es lag südlich von Galiläa und hatte viel fruchtbares Land, wie z.,B. Sichem, zwischen den Bergen Ebal und Gerizim. Der Berg Gerizim war der heilige Berg der Samariter Joh 4,20. Eine der Hauptstraßen zwischen Galiläa und Judäa lief durch dieses Gebiet. - Judäa
Obwohl sich der Sitz des römischen Prokurators in Cäsaräa in Samarien befand, war Jerusalem das Zentrum des jüdischen, politischen und religiösen Lebens.
Jesus besuchte Jerusalem immer zu den religiösen Festen.
Die Landschaft Palästinas
Es gab fünf unterschiedliche Landschaftsgebiete in Palästina (siehe Karte 9):
- Küstenflachland
- Shefelah
langsam steigende Hügellandschaft - Cis-Jordan Hügel
die durchschnittliche Höhe liegt in etwa bei 600 m; wichtige Nord-Süd-Verbindung lief entlang dieser Hügel - Jordan-Tal
das ganze Tal liegt unterhalb des Meeresspiegels, wichtige Nord-Süd-Verbindung lief durch das Tal. - Trans-Jordan Plateau
Die Städte und Dörfer Palästinas
Nachdem der Herr etwa ein Jahr in Judäa tätig war (darüber berichtet nur das Johannes-Evangelium – siehe Karte 6), ging Er nach Galiläa zurück, wo Er den Hauptteil Seines irdischen Dienstes ausübte. Von den vielen Städten und Dörfern, die der Herr Jesus besuchte, werden in den Evangelien nur etwa 20 erwähnt.
JUDÄA | SAMARIEN UND GALILÄA |
ANDERE |
|
|
|
Nun zum Thomas Evangelium. Es ist unrichtig, dass die katholische Kirche das Evangelium des Thomas unterdrückt oder nicht zulässt. Es wird nur nicht erwähnt. Ich habe erst vor kurzem in einer Bibellesung von einem sehr offen´eingestellten Mönch davon erfahren. Das Thomas Evangeliumist ist qualitativ schwierig einzuordnen. Mehr dazu unter… chlick