Die Aussage, das Böse, Daemonen sind das zentrale Element bei Markus schien mir wichtig. Dämonen erkennen bzw. kennen Jesus in (1,21-27) -im Tempel- von Kapernaum. Wer war der bessesenen Mann? Nach C.G. Jungs sind Schatten psychischen Energien, die mit der bewußten Lebensform nicht übereinstimmen. Das Markusevangelium berichtet von Jesu Auftreten gleich zu Beginn er habe Dämonen ausgetrieben. Dem folgen andere Exorzismus-Berichte.
Mk 1,21-28: Besessene in der Synagoge von Kafarnaum.
Und sie gehen hinein nach Kafarnaum
Und sofort am Sabbat kam er in die Synagoge hinein und lehrte
Und sie waren über seine Lehre sehr betroffen.
Er lehrte sie nämlich wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten.
Gleich die erste, geradezu idealtypische Machttat Jesu macht einerseits deutlich, in welchem Zustand die Welt gesehen wird, wie sie sich aber nun durch das Kommen der Gottesherrschaft ändern wird: Selbst in der Synagoge, dem Versammlungs- und Gebetshaus, sitzt ein Mensch mit einem „unreinen Geist“ (an anderen Stellen „Dämon“). Ich stelle mir Daemonen als Personifizierungen des Bösen vor. Psychische Störungen, nach C.G. Jung Komplexe und das Böse gibt es auch in Organsationen (oder besser man kann sie personifiziert denken). Und so habe ich Markus verstanden. Vielleicht war dieser Mensch ein normaler Schriftgelehrter in der Synagoge und niemand hat erkannt, dass dieser Schriftgelehrte vom Dämon befreit werden muss.
Und sofort war in ihrer Synagoge ein Mensch in einem unreinen Geist, und er schrie auf und sagte: Was zwischen uns und dir, Jesus Nazarener. Bist du gekommen, uns zu vernichten/aufzulösen?
Ich kenne dich, wer du bist – der Heilige Gottes! Und Jesus fuhr
ihn an und sagte: Mach zu/Schweig! und komm/fahre aus ihm
heraus. Und es zerrte ihn der unreine Geist hin und her, rief mit lauter Stimme und kam/fuhr aus ihm heraus.
Anders als andere Austreibungsberichte erwähnt Markus von Jesus keinerlei Rituale – z. B. Geheimwissen, Beherrschung fremder dämonischer Sprache, Magie, gewalttätiges Vorgehen –, mit denen er den Dämon besiegt. Seine „Waffe“ ist allein die befehlende unwiderstehliche Anrede. Die Reaktion der Anwesenden wird als “Erschrecken” beschrieben. Wieder wird auf die Vollmacht der Lehre rekurriert.
Und sie alle erschraken sehr, so dass sie einander fragten und sagten: Was ist dies?
Eine neue Lehre in Vollmacht! Und er befiehlt den unreinen Geistern und sie gehorchen ihm.
Und es ging sein Ruf sofort aus überall in die ganze umliegende Landschaft von Galiläa.
Im Christentum gibt es Strömungen, welche die Welt als Schauplatz eines Kampfes zwischen „Gut“ und „Böse“ betrachten. Die guten Elemente (Götter/Engel) bekämpfen die bösen Elemente (Teufel/Dämonen). Ein solcher Dualismus steht allerdings im Widerspruch zu einem konsequent verstandenen Monotheismus.
Augustinus zufolge kommt das Böse aus dem freien Willen des Menschen in die Welt. Durch die Erbsünde trägt er die Schuld für sein Leiden. Von zahlreichen Philosophen und Theologen fast durchweg im Mittelalter) wird das Böse als substanzlos charakterisiert.
Augustinus ist sicher schon wichtig. – Aber trotzdem, zuerst ist wichtig was im Evangelium selbst steht. Dort steht unter manch anderen ebenso klaren Stellen von Christi Versuchung in der Wüste. Da begegnet ihm der Böse doch halt schon in Person. Das ist nicht innerpsychisch oder wie zu verstehen. Und, wenn es die Dämonen gibt, von welchen an unzähligen Stellen geschrieben steht, diejenigen von denen es heisst sie seien Legion, diejenigen auch, die dann in die Schweine fahren dürfen, dann gibt es daran auch kaum Zweifel.Seit der Liturgiereform 1970 ist das St. Michaels-Gebet, das früher jeder Priester nach der Hl. Messe gebetet hat, leider „verschwunden“.
Es gibt verschiedene Personifikationen des Bösen, wie den christlichen Teufel, aber auch bestimmte Arten arabischer Dschinns oder die Dämonen des Hinduismus. Im Taoismus bedingt sich achselzuckend wechselseitig das Böse und das Gute.
Die Personifikation des Bösen als Teufel gibt es in vielen klassischen Werken der Weltliteratur, so etwa in Dantes Inferno, in Goethes Faust.
Sogar nach Kant ist das radikales Böse ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Natur. Karl Jaspers stellt definiert, ” das Böse ist, sich von den unmittelbaren Antrieben leiten zu lassen,das Böse als hier Schwäche, die der Neigung nachgibt und ist erst der Wille zum Bösen (auch ausgedrückt in der Entschuldigung des Bösen)”.
Ihnen allen ist – ihrer bösen Natur gemäß – gemeinsam, dass sie aus freiem Willen und eigenständig Unglück und Verderben bringen. ist das Böse, eine Gesinnung, eine Absicht, eine Handlung oder deren Konsequenz? Entspringt es einem Mangel an Gutem oder einem Übermaß an Gutherzigkeit?