Die Benutzten. Schwedische Zeitungen haben die Vorgeschichte der Vorwürfe gegen den Wikileaks-Gründer Julian Assange aufgedeckt. Demnach wirkten eine Feministin, eine Staatsanwältin und ein weiblicher Fan zusammen, obwohl nichts ausser ein einvernehmlicher ungeschützter GV vorliegt.
Eine Politikerin erfuhr vom GV Assanges. Sie überredete die junge Frau, mit ihr zur Polizei zu gehen. Von dieser Sozialdemokratin ist bekannt, dass sie „7 Steps to Legal Revenge“ – wie gegen einen Mann Anklage erhoben wird – in ihren Blog einstellte.
Aus dem Gespräch heraus formulierte eine Polizistin am 20. August eine Strafanzeige wegen Vergewaltigung gegen Assange, die aber am Tag darauf eingestellt wurde. Einen neuen Haftbefehl, nach den Wikileaksenthüllungen, wieder einschließlich Vergewaltigungsverdachts, erwirkte eine neue Staatsanwältin. Sie hob hervor, dass nach schwedischem Recht Nötigung oder Vergewaltigung vorliegen kann, wenn sich eine Frau nach dem Sex unwohl fühlt oder sich ausgenutzt vorkommt.
Die Auftraggeber . Eines der beiden vermeintlichen Opfer Assanges, hat Verbindungen zu einer, von der US-Regierung finanzierten, feministischen Anti-Castro Aktivistengruppe.
Diese wird von einer Person geleitet die in der Öffentlichkeit immer wieder verneint hat ein CIA Agent zu sein, aber es gibt mehr als deutliche Hinweise darauf das er sowie auch das vermeintliche Opfer auf der Lohnliste dieser Agency steht.
Die Kreaturen. Die Presse veröffenlicht die abstrusen Vergewaltigungsvorwürfe und nach dem die Wahrheit in Blogs und Leserkommentaren erscheint, nimmt sie die Story von der ersten Seite.
Die Matrix Im Schweizer Tagesanzeiger war ein kluger Artikel, wohin das führen könnte, zum globalen Anarchismus. Anarchismus war allerdings immer eine kurze Episode vor der Diktatur. Nicht das Aufdecken von Wahrheit ist das zentrale Ziel der neuen Website Wikileaks, sondern die Lähmung der politischen oder wirtschaftlichen Apparate. Nicht nur heute, da die Politik der USA gelähmt ist durch eine Flut von Tausenden Kriegsberichten und vertrauliche diplomatische Depeschen, fällt es schwer, sich vorzustellen, dass Wikileaks eigentlich ein Werk von wenigen Amateuren ist. Schon das erste Dokument, das Wikileaks aufschaltete, führte zur zentralen Frage: «Echt oder vom Geheimdienst gefälscht?» : Mit den richtigen Daten kann heute ein Einzelner Staaten angreifen. Diese Machtverschiebung ist nicht beispiellos in der Geschichte. Und trotzdem sind auch praktisch alle Fragen ungeklärt: Ist das ein Fortschritt? Eine Katastrophe? Braucht eine Gesellschaft Vertraulichkeit? Gibt es das Recht auf Revolte? Wann? Wo? Wer darf veröffentlichen? Warum? Was ist echt? Was Fälschung? Sind wir in einer Matrix. Steigert Assange die Freiheit aller? Oder wird im Netz bald eine Welle der Repression anrollen?
Klar ist nichts. Nur, dass ein längst vergessener Spieler auf der Weltbühne zurück ist: der Anarchist oder dass die Matrix in das Internet einkehrt. Die Macht ist gross genug, dass Regierungen und nächtige Banken und Konzerne plötzlich ein Gefühl teilen, wie der junge Assange es hatte: «Dass du paranoid bist, heisst nicht, dass sie (die Bürger) nicht hinter dir her sind.» Das 21. Jahrhundert hat begonnen.