Dritter Advent. Wunderbare bayrische Musik und Orff Texte von Ludus de nato Infante mirificus, Weihnachtsspiel (1960) in der Kirche. Dieses Weihnachtsspiel passt zur alpenländischen Krippenspieltradition, sprengt aber andererseits den Rahmen einer oft seichten, biederen Hirtenromantik und macht das Weihnachtsgeschehen als ein weltveränderndes, kosmisches Ereignis sichtbar.

Mitten zwischen die guten Mächte (verkörpert durch die unsichtbaren Engel) und die Mächte des Bösen (verkörpert durch die Hexen) ist der Mensch eingespannt. Der Auszug war von der vertrauten Gestalt des Hirten und hat, von der Botschaft angerührt, aber auch das Leiden einen kurzen Augenblick in einer Vision vorweggenommen.

Der Träger des Geschehens ist vorwiegend die bairische Sprache, die bildhaft und hintergründig ohne heimattümelnde Marotte die tiefen Dimensionen des Weihnachtsgeschehens erlebbar macht. Dieses Weihnachtsspiel ist ein Sprachkunstwerk, das besonders durch die musikalische Begleitung mit Harfe und Gitarre einen besinnlichen Rahmen erfuhr.